Neben salzig, sauer, süß und umami, ist unsere Zunge in der Lage Bitteres zu erschmecken. Besonders Gemüse, wie Blumenkohl und die Artischocke, Obst, zum Beispiel die Grapefruit, sowie Salate, unter anderem Rucola, und Wurzeln sind oftmals reich an natürlichen Bitterstoffen. Sie schützen die Pflanzen vor tierischen Parasiten. Zu den in Lebensmittel befindlichen Bitterstoffen zählen zum Beispiel Chinin, Cynarin und Lactocin. In China beispielsweise werden bittere Kräuter schon lange Zeit als natürliche Heilmittel geschätzt und wie selbstverständlich in Speisen verarbeitet. Für die meisten Europäer ist der bittere Geschmack eher ungewohnt, weshalb sie ihn nur in Maßen für genießbar halten. Manche meiden den bitteren Geschmack sogar ganz und gar. So gesundheitsfördernd, wie viele bittere Lebensmittel sind, stellt sich die Frage ob wir nicht versuchen sollten unsere empfindlichen Geschmacksknospen umzupolen.
Die in Lebensmitteln enthaltenen Bittersubstanzen beinhalten viele für die menschliche Gesundheit förderliche Stoffe, so beispielsweise die Flavonoide. Flavonoide dämmen Entzündungen ein, stärken Gefäße und stehen in Verdacht das Risiko an Herzinfarkt zu erkranken, zu vermindern. Die angeblich enthaltenen Isoflavone sollen zudem bestimmte Krebserkrankungen vorbeugen und altersbedingte Beschwerden abwehren. Bitterstoffe sollen übrigens außerdem die Verdauung unterstützen und Bauchspeicheldrüse, sowie Galle die Arbeit erleichtern. Der Fettstoffwechsel wird somit angeregt. Besonders bei Magen-Darm-Problemen sollen bittere Lebensmittel Wunder bewirken. Außerdem sollen sie durchgängig dazu beitragen Krankheitserreger aus dem Körper zu transportieren und unter anderem unser Immunsystem zu stärken. Und Bitteres soll zusätzlich auch noch appetitfördernd wirken.
Die meisten bitteren Lebensmittel sind arm an Kalorien, da sie pflanzlichen Ursprungs sind. Ihr ausgeprägter Geschmack führt zudem zu einem schnell auftretenden Sättigungsgefühl. Bittere Lebensmittel sind somit natürliche Schlankmacher. Die Grapefruit bildet aus diesem Grund die Basis vieler Diäten.
Vorsicht: Bitterer Geschmack kann auch ein Anzeichen dafür sein, dass giftige Stoffe enthalten sind. Experimente mit bitteren Pflanzen sind demnach unbedingt zu unterlassen!