Das neue Jahr beginnt in der Regel mit vielen guten Vorsätzen und ein paar Wohlfühlpfunden. Fast ein Viertel der Deutschen hat nicht „nur“ ein wenig Hüftgold, sondern gilt als fettleibig – so das Ergebnis einer Studie des Robert-Koch-Instituts. Fast die Hälfte aller Frauen habe es laut einer repräsentativen Umfrage der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) mit einer Diät versucht. Nur 27 Prozent der 2000 befragten Frauen konnten bestätigen, nach einem Jahr leichter gewesen zu sein als vor der Diät. Die Hälfte wog nach der Diät soviel wie vorher und 23 Prozent waren sogar noch schwerer.
Erfolgreich Pfunde purzeln lassen kann im Grunde jeder. Wer langfristig schlanker sein will, der sollte sich ausgewogen ernähren und weniger Kalorien zu sich nehmen. In der Hoffnung auf schnelle Erfolge reduzieren einige nicht nur die Kalorien. Sie übertreiben es und verzichten gleich auf ganze Mahlzeiten und fallen damit auf einen Diät-Irrtum herein. Welche Diät-Versprechen eine glatte Lüge sind, verraten wir hier.
Wer aufs Frühstück verzichtet, wird schneller schlank
Falsch! Im Gegenteil! Untersuchungen ergaben, dass man schneller Gewicht verliert, wenn man morgens gut isst. Nach einem ordentlichen Frühstück starten wir mit viel Energie in den Tag. Außerdem kommt es eher selten zu Heißhungerattacken, die zu unkontrolliertem Essen führen können. Ernährungsexperten raten zu drei Hauptmahlzeiten und zwei kleineren, gesunden Snacks.
Ananas ist der Fettburner
Falsch! Jede Frau, die Wert auf ihre gute Erscheinung legt und in regelmäßigen Abständen auf die Kalorienbremse tritt, wird das Märchen mit der Ananas kennen. Angeblich handelt es sich bei dieser Frucht um eine Art Diät-Wunderwaffe, was sie allerdings nicht ist. Ananas ist gesund und reich an Ballaststoffen, Vitaminen und Mineralstoffen. Dass das Enzym Bromelain die Fettverwertung im Körper verhindert, ist jedoch eine glatte Lüge. Enzyme werden nämlich bereits gespalten bevor sie in den Darm gelangen – und nur dort könnten sie ihre „Wunderwirkung“ entfalten.
Abnehm-Trick mit Erfolgs-Garantie: Ein Glas Wasser vor dem Essen
Falsch! Dem Wasser werden viele schnelle Schlankmach-Wirkungen zugesprochen. Und laut Studien verhält es sich wohl tatsächlich wie folgt: 0,5 Liter Wasser reduziert die nachfolgende Aufnahme von Kalorien im Schnitt um 60 Kalorien. Auf ein Jahr macht das etwa 21.000 Kalorien aus (um die drei Kilo Körperfett). Doch Ernährungsexperten warnen: Die hohe Wassermenge kann zwar zu schneller Verdauung der Speisen führen – aber auch das Hungergefühl kann sich schneller wieder einstellen.
Light-Produkte helfen beim Kaloriensparen
Falsch! Beim Einkaufen haben wir oft ein besseres Gefühl, wenn wir zu den Low-fat-Produkten greifen. Problem: Fettreduzierte Lebensmittel sind in der Regel nicht nur teurer – sie verführen auch dazu, mehr zu essen. Denn zum einen sättigen sie weniger – und da sie kalorienreduziert sind, hält man sich beim Verzehr eher nicht am Riemen. Bittere Folge: Es werden keine Kalorien eingespart. Hinzu kommt noch, dass die Inhaltsangaben eine ganz andere Wahrheit sprechen. Häufig enthalten die Produkte nämlich weniger Fett, damit sie schmecken wurden sie jedoch stärker gesüßt.
Alles was fett ist, macht dick
Falsch! Unser Körper braucht einen gewissen Anteil an Fett. Empfehlung der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE): rund 30 Prozent aller Kalorien sollen aus fetthaltigen Lebensmitteln kommen. Im Schnitt brauchen wir demnach also etwa 70 bis 80 Gramm Fett am Tag. Isst man mehr Fett, droht eine Ablagerung der überschüssigen Fette im Körper. Natürlich gibt es auch noch einen Unterschied der Fette, die wir zu uns nehmen. Ungesättigte Fettsäuren sind gut für uns und verbergen sich beispielsweise in Oliven, Paranüssen, Walnüssen, Macadamianüsse oder Pinienkernen. Alle kurbeln die Stoffwechsel an. Gefährlich für die Figur sind versteckte Fette, die sich in Kuchen und Wurst verstecken.
Wer keinen Zucker ist, wird automatisch schlank
Falsch! Ungesüßte Tees, Kaffee ohne Zucker, Verzicht auf Süßes – wer Zucker vom Speiseplan bannt, wird nicht automatisch rank und schlank. Doch nur der Verzicht von zuckerhaltigen Kalorienbomben macht noch lange keinen schlankeren Hintern. Denn auf der einen Seite ist es kaum möglich, sich komplett zuckerfrei zu ernähren. Denn Stärke, die der Körper in Zucker umwandelt, steckt in vielen Lebensmitteln wie Kartoffeln, Brot oder Nudeln. Außerdem brauchen wir Glukose, da sie Körper und Gehirn mit Energie versorgt.
Verzicht aufs Abendessen führt zu Gewichtsreduktion
Falsch! Allerdings sind die Erkenntnisse der Experten in diesem Punkt widersprüchlich. Die Gewichtszunahme sei schlussendlich eine Folge der Gesamtmenge der Kalorien, die zu sich genommen werden – und nicht der Zeitpunkt, wann die Speisen zu sich genommen werden.
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