Man hört allzu oft von Lebensmittelskandalen und Hersteller-Lügen. Die meisten Verbraucher schütteln in diesen Fällen nur ungläubig mit dem Kopf. Angemessen wäre allerdings oftmals mehr Engagement. Denn nur so können Lebensmittelkontrolleure und -produzenten merken, dass das was sie tun nicht akzeptabel ist und wir in der Lage sind uns gegen diesen Zustand zu wehren. Eine solche Aktion ist der goldene Windbeutel, welchen foodwatch dieses Jahr dem Trinkjoghurt Actimel verlieh.
Jeder kennt den Trinkjoghurt von Danone. Schließlich preist die Werbung ihn tagtäglich etliche Male als äußerst gesund an. Wenn man hört, dass Actimel nun einen Preis gewonnen hat, könnte man zunächst vermuten, dass das kleine Getränk tatsächlich hält, was es verspricht. In Wirklichkeit aber, ist der goldene Windbeutel vielmehr eine Rüge als alles andere. So wie schlechte Filme, bzw. unterdurchschnittliche Schauspieler seit 1980 mit der goldenen Himbeere „ausgezeichnet“ werden, erhalten eben nun die dreistesten Werbelügen den goldenen Windbeutel. Allerdings nicht nur um Lebensmittelproduzenten zu beschämen, sondern auch um uns Konsumenten vor Augen zu führen, dass das, was wir über bestimmte Produkte hören, oftmals gar nicht der Wahrheit entspricht.
Bei abgespeist.de (Website hier) konnten Konsumenten sich nun eine gewisse Zeit lang über vier verschiedene Produkte und die dazugehörigen Falschaussagen ihrer Hersteller informieren. Zur Auswahl standen neben Actimel, welches ganze 47 Prozent der Stimmen einheimste, der Kinderdrink Biene Maja von Bauer (19 Prozent), das Bertolli Pesto Verde von Unilever (18,2 Prozent), das Kindergetränk Frucht-Tiger von Eckes-Granini (12,5 Prozent) und der Gourmet-Genießerkuchen von Bahlsen (3,3 Prozent).
Und warum „gewann“ gerade Actimel?
- Jeder Naturjoghurt enthält Bakterien, welche die Abwehrkräfte stärken können, nicht nur der Trinkjoghurt
- Der Drink ist überdimensional teuer
- Dafür, dass Actimel als besonders gesund verkauft wird, enthält er viel zu viel Zucker
- Danone wirbt mit Ärzten (Actmelgutscheine sind in Wartezimmern erhältlich)
(Hier gibt es genauere Hinweise zu diesen Punkten)
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