Jemand, der einen Streit hinter sich hat und sich unwohl fühlt, aber auch derjenige, dem eine Prüfung bevorsteht, greift gerne einmal zu einem Stück Schokolade. Denn Süßigkeiten, insbesondere die braune kakaohaltige Verführung, machen erwiesenermaßen glücklich. Doch Wissenschaftler haben nun nachgewiesen, dass Schokolade, Bonbons und Co. nicht grundsätzlich für Hochgefühle sorgen.
Süßigkeiten können die Entstehung von Übergewicht fördern, da sie häufig reich an Zucker und Fett sind. Dass viele Menschen überflüssige Pfunde aufgrund des vorherrschenden Schönheitsideals als unästhetisch empfinden und die Fettablagerungen zudem die Entwicklung lebensgefährlicher Krankheiten begünstigen können, sind scheinbar nicht die einzigen triftigen Gründe dafür, dass Menschen nicht zu häufig auf Süßigkeiten zurückgreifen sollten.
Das Essen von Schokolade oder Fruchtgummi wirkt sich unter Umständen auch darauf aus, ob der Nachwuchs zukünftig zu sanftmütigen oder aggressiven Erwachsenen heranwächst. Dies jedenfalls behaupten Psychologen der Cardiff University um Simon Moore. Im Zuge einer Studie stellten die Wissenschaftler fest, dass jene Erwachsene häufiger gewalttätig waren, die während ihrer Kindheit nahezu täglich Süßigkeiten verspeist hatten.
Die Forscher beschäftigten sich mit den statistischen Daten von 17 500 Probanden aus einer Langzeitstudie, die im Jahre 1970 in Großbritannien gestartet war. Sie bewerteten das Sozialverhalten der 34-jährigen Testpersonen und nahmen anschließend das Essverhalten der Personen unter die Lupe, diesmal allerdings betrachteten sie ihre Gewohnheiten im Alter von zehn Jahren. Als die Wissenschaftler ihre Ergebnisse auswerteten, fiel ihnen auf, dass 69 Prozent der Testpersonen, die sie als gewalttätig eingestuft hatten, in Kindheitsjahren nahezu jeden Tag Süßigkeiten konsumiert hatten. Nur 42 Prozent jener Erwachsenen, die nicht als grob eingeschätzt worden waren, hatten in ihrer Kindheit ebenso viel genascht.