Berliner haben die beunruhigende Nachricht wahrscheinlich schon vernommen. Allein im Bezirk Pankow gibt es 39 Restaurants, welche gegen die Hygienevorschriften verstoßen. Die meisten Restaurants in Deutschland unterliegen Überprüfungen, jedoch bleiben die Ergebnisse dieser Kontrollen stets vor den Verbrauchern verborgen. Dass die Namen der weniger hygienischen Restaurants in Pankow veröffentlicht wurden, stellt demnach leider noch eine Ausnahme dar.
Man will es sich gar nicht vorstellen, doch noch heute, in der fortschrittlichen Gegenwart, soll es Gaststätten geben, die Lebensmittel nicht angemessen lagern, sodass sie schädliche Keime in sich tragen. Es scheint Küchenpersonal zu existieren, welches sich nur selten die Hände wäscht. Und ohne, dass der Gast es weiß, tummelt sich Ungeziefer in den hinteren Räumen.
Die Organisation foodwatch fordert nicht nur in diesem Fall mehr Transparenz. Konsumenten sollten generell wissen, was sie zu sich nehmen und nicht fürchten müssen, dass die gewählten Lebensmittel von schlechter Qualität sind. Auf ihrer Website nennen sie beispielsweise Dänemark als Vorbild. Wer hier ein Restaurant betritt, kann sich gleich ein Bild von den Zuständen machen, die außerhalb des Blickfelds liegen. Hier nämlich sind Restaurants verpflichtet, das Ergebnis ihrer Kontrollen, für die Konsumenten sichtbar, zu präsentieren. Diese Regelung lässt die Gaststätten mehr Bemühungen um Qualität und Sauberkeit an den Tag legen und hilft den Gästen sich zu orientieren.
In Deutschland tappen wir noch immer im Dunkeln, wenn wir für das abendliche Dinner ein Lokal aussuchen wollen. Bis auf Berlin-Pankow veröffentlicht lediglich Nordrhein-Westfalen ein paar Kontrollergebnisse, allerdings nur in Form von Smileys, wenn ein Wirtshaus durch besonders gute Verhältnisse auffällt.
Wer die vorherrschende Geheimniskrämerei nicht akzeptabel findet, foodwatch unterstützen und ein wenig Licht in das Dunkel bringen will, kann sich hier an der Forderung nach einem neuen Verbraucherinformationsgesetz beteiligen!