Sogar einige Ernährungswissenschaftler sind der Meinung, die Ernährung, wie sie im Mittelmeerraum betrieben wird, sei nicht nur besonders schmackhaft, sondern auch vielseitig und gesund. Es heißt sogar, dass man sich durch mediterrane Kost ein längeres Leben sichern könne, frei von Krankheiten und Gewichtsproblemen. Dieses Idealbild gerät nun allerdings ein wenig ins Wanken.
Tatsache ist, dass Bewohner des Mittelmeerraums sehr viel mehr frisches Obst und Gemüse zu sich nehmen, als Einwohner anderer Regionen. Zweifellos stellt dies einen Pluspunkt ihrer Ernährung dar. Die mediterrane Küche ist zudem allerdings geprägt von Fisch, Olivenöl, Getreide und beispielsweise Wein. Auch diese Bestandteile werden, in Maßen verzehrt, weitestgehend als gesund angesehen. Die Ergebnisse einer US-amerikanischen Studie der Harvard Public School of Health (s. hier), dokumentiert nun jedoch, dass die Auswirkungen mediterraner Kost zum Teil maßlos überschätzt werden.
Im Zuge besagter Studie wurden 23.000 Menschen dazu aufgefordert, sich acht Jahre lang im Sinne der mediterranen Küche zu ernähren. Einige hielten sich tagtäglich an diese Auflage, andere nur ab und zu. Vor kurzem wurden die Daten ausgewertet. Das Ergebnis der Teilnehmer, die vermehrt auf Fisch und Getreide zurückgegriffen hatten, fiel hierbei überraschend negativ oder zumindest enttäuschend aus.
Freunde der Mittelmeerküche müssen ihre Ernährungsweise allerdings nicht gänzlich umstellen. Einige typisch mediterrane Vorlieben wie beispielsweise der Verzehr von Obst, Gemüse, Olivenöl, Hülsenfrüchten, Nüssen und von wenig Fleisch, hatten glücklicherweise auch einen nachweisbar positiven Effekt. Das viele Obst und Gemüse in Verbindung mit Olivenöl stellte sich, wie erwartet, als gewinnbringend heraus und auch die Probanden, welche angaben, besonders viel Gemüse und wenig Fleisch und Alkohol konsumiert zu haben, konnten einen besonders guten Gesundheitszustand vorweisen.