Instinktiv halten Eltern ihren Nachwuchs dazu an, das Essen langsam anzugehen und dies nicht ohne Grund: Schlingen ist ungemütlich und somit nicht förderlich für den Familienzusammenhalt. Zu schnelles Essen trägt zudem allerdings zur Entstehung von Verdauungsproblemen bei. Übelkeit und Bauchschmerzen können die Folge sein. Wie Wissenschaftler des General Hospital in Athen nun berichten, kann das Schnellessen außerdem die Entwicklung von Übergewicht begünstigen.
Wer langsam speist, ist schneller satt – diese Erfahrung konnten wohl schon die meisten Menschen machen und der Effekt entsteht keinesfalls aus bloßer Einbildungskraft. Wie Experten wissen, gibt es Hormone, die das Sättigungsgefühl bereits während des Essens Schritt für Schritt lindern, Peptid YY (PYY) und Glucagon-like Peptid 1 (GLP-1). Je langsamer jemand isst, desto mehr reagiert der Darm mit dem Ausschütten der sättigenden Stoffe. Wird hingegen geschlungen, bleibt das Hungergefühl länger stabil, da der Darm Zeit benötigt, um genügend Hormone zu produzieren.
Besagte Darmhormone wirken insbesondere auf das zentrale Nervensystem ein, indem sie dem Organismus vermitteln, dass der Körper nicht länger eine Energiezufuhr benötigt. Da es durch das Schlingen zu einem verspäteten Signal kommt, verspürt der Essende längere Zeit Hunger und isst zu viel. In dieser Tatsache sehen viele Spezialisten die Hauptursache für die Entstehung von Übergewicht und Fettleibigkeit. Betroffene geben häufig an, sie haben nicht das Gefühl, übermäßig viel zu sich zu nehmen, denn sie essen lediglich, wenn sie Hunger haben. Verschiedenen Beobachtungsstudien nach, steckt ein Fünkchen Wahrheit in jenen Aussagen. Übergewichtige essen häufig tatsächlich nur wenn sie hungrig sind. Sie wissen allerdings nicht, dass sie den Fehler machen, zu schnell zu essen und auf diese Weise das Einsetzen des Sättigungsgefühls blockieren.