Als „Laktoseintoleranz“ bezeichnen Experten die Milchzuckerunverträglichkeit. Deutschlandweit reagieren 15 Prozent der Einwohner allergisch auf Milch und Milchprodukte. In einigen Teilen Asiens und Afrikas sind es sogar über 90 Prozent der Bevölkerung, die an einer Laktoseunverträglichkeit leiden.
Die Laktoseintoleranz äußert sich in Form von Blähungen, Durchfall, Übelkeit und saurem Aufstoßen. Diese und ähnliche Verdauungsprobleme entstehen, wenn der Körper auf Grund des fehlenden oder verminderten Verdauungsenzyms Laktase, den Milchzucker nicht verarbeiten und verwerten kann. Das Enzym Laktase spaltet im Normalfall den Milchzucker in die Zuckerarten Galaktose und Glukose. Ist der Körper nicht in der Lage, Laktase zu bilden und das Enzym ist nicht oder wenig vorhanden, bilden sich Darmbakterien im Dickdarm, die sich negativ auf das Wohlbefinden auswirken.
Verträgt ein Mensch keine Milchprodukte, kann dies an einem Gendefekt liegen, der vererbt werden kann. Doch auch aufgrund einer Erkrankung des Verdauungssystems können Schädigungen in der Produktion von Laktasezellen auftreten. Diese können sogar eine lebenslange Intoleranz nach sich ziehen. Auslöser einer Laktoseintoleranz können allerdings auch andere Krankheiten wie bakterielle oder virale Gastroenteritis-Erkrankungen und chronische Darmkrankheiten sein. Zudem können Zöliakie, Alkoholismus, Mangelernährung und gewisse Behandlungsmethoden wie Chemo- und Strahlentherapien die Verträglichkeit von Milchzucker beeinflussen.
Selbst die besten Mediziner konnten noch kein Heilmittel gegen die Laktoseintoleranz entwickeln. Betroffene können demnach nicht geheilt werden und müssen ihre Ernährungsweise der Milchzuckerunverträglichkeit anpassen. Sie sollten auf Milchprodukte verzichten oder auf Sojamilch oder laktosefreie Produkte ausweichen. Da diese Form der Lebensmittelunverträglichkeit äußerst verbreitet ist, bieten mittlerweile sehr viel Supermärkte geeignete Lebensmittel für Menschen mit Laktoseintoleranz an.
Mediziner nutzen bei Verdacht auf Laktoseintoleranz den H2-Atem-Test, die Biopsie, einen Blutzucker-, oder Gentest, um festzustellen ob die Unverträglichkeit tatsächlich vorliegt.