Mit einem „Bio-Siegel“ werden Produkte aus ökologischem Landbau gekennzeichnet. Das Siegel steht für eine gute Qualität vonWaren, welche aufgrund der Einhaltung bestimmter Kriterien bei der Herstellung, gewährleistet werden kann. Ob die strikten Regeln, welche den Erzeugern beispielsweise eine artgerechte Tierhaltung vorschreiben und den Einsatz synthetischer Pestizide verbieten, eingehalten werden, überprüfen Öko-Kontrollstellen. Das ganze klingt positiv und doch scheinen wir Deutschen immer weniger auf Bio-Produkte zurückzugreifen. Insbesondere Reformhäusern statten wir scheinbar immer seltener einen Besuch ab.
Im Zuge einer Studie, welche vom Marktforschungsinstitut TNS Emnid durchgeführt und vom Bundeslandwirtschaftsministerium in Auftrag gegeben wurde, befragte man mehr als Tausend Bewohner Deutschlands über ihr Kauf- und Essverhalten in Bezug auf Bio-Produkte. Es stellte sich heraus, dass sich das Interesse an Bio-Produkten im Jahre 2008 vollkommen gewandelt hat. Während noch vor einem Jahr 77 % der Bundesbürger aussagten gelegentlich oder häufig Bioprodukten den Vorrang zu geben, gaben dieses Jahr nur noch 70 % der Deutschen an, besagte Waren zu konsumieren. Ein Grund für das immer geringer werdende Interesse ist wahrscheinlich der hoch angesetzte Preis der „Bio-Siegel-Waren“. Auch die Konsumenten, welche den Lebensmitteln mit dem Güte bzw. Prüfsiegel treu geblieben sind, scheinen den finanziellen Aspekt kritisch zu beäugen. So gaben 62 % der „Bio-Esser“ an, vermehrt auf die günstigeren Bio-Produkte der Discounter auszuweichen. Im vergangenen Jahr waren es lediglich 54 % der Käufer.
Die meisten Käufer von Bioprodukten sagen, die artgerechte Tierhaltung mache Bio-Produkte besonders attraktiv. Leider sieht es momentan so aus, als mangele es vielen an den finanziellen Mitteln, um ihrer Tierliebe Ausdruck zu verleihen und natürlich um wirklich gesund leben zu können.